Airbag Systeme

 

Bild von Marcel Langthim auf Pixabay

 

Airbag Systeme im Kraftfahrzeug

aktive Sicherheitssysteme

Als aktive Sicherheitssysteme gelten all diese Systeme, welche dazu beitragen einen Unfall im Vorwege zu verhindern. Diese Systeme greifen aktiv in das Fahrverhalten des Fahrzeugs ein und helfen dem Fahrer in kritischen Situationen.

Maßgeblich hierfür sind grundlegende Kriterien, wie ausreichend kraftvolle Bremsen, funktionsfähige und richtig eingestellte Fahrwerkskomponenten sowie Reifen mit guter Reibhaftung (Profilstärke, Gummimischung, Luftdruck)

Bei modernen Fahrzeugen findet sich eine Vielzahl an elektromechanischen Assistenzsystemen, welche zur aktiven Sicherheit gezählt werden können. Hierzu zählen Beispielsweise: ABS, ESP und ACC Systeme.

Auch Systeme im Innenraum, welche dem Komfort des Fahrers dienen, dienen als aktive Sicherheitssysteme. (Klimatisierung, ergonomische Sitze, einfache Bedienelemente)

passive Sicherheitssysteme

Im Gegensatz zu den aktiven Sicherheitssystemen, in denen nur agiert wird, werden bei passiven Sicherheitssystemen reagiert. Als passive Sicherheitsmaßnahmen gelten die Reaktionen auf einen eintretenden Unfall. Vorinstallierte Systeme im Fahrzeug sollen den Fahrer sowie ggf. weitere Insassen vor Verletzungen oder Verletzungsgefahren schützen.

Beispiele für derartige passive Sicherheitssysteme sind Airbagsysteme (Fahrer-, Beifahrer-, Seiten-, Kopfairbag sowie weitere Systeme), Gurtsysteme mit Gurtstraffern, Sicherheitszelle (Fahrgastzelle), Batteriepol-Abtrennung

Airbag-Arten

Frontairbags

Um den Luft-Balg des Airbags zu füllen, werden Gasgeneratoren eingesetzt. (Festtreibstoffgenerator) Diese sind fahrerseitig in Topfform im Lenkrad verbaut. Über einen Schleifkontakt wird die Zündeinheit mit dem Airbag-Steuergerät verbunden. Diese Airbags werden in einstufiger oder zweistufiger Form verbaut.

 

• Auslösung erfolgt bei einer Geschwindigkeit ab 28 km/h bzw. einer Auslöseschwelle von 5 - 8 G Beschleunigung.

• Aufprallwinkel muss im Bereich +/- 30° zur Fahrzeug-Längsachse liegen

Beifahrer-Airbag

Sind in ihrer Aufbauart ähnlich der des Frontairbags. Dieses Airbagsystem ist rohrförmig im Armaturenbrett verbaut. Dieser Airbag ist ein- oder zweistufig aufgebaut und erzeugt Gas mittels Festtreibstoffgeneratoren oder Hybridgasgeneratoren.

 

Seitenairbags

Aufgrund des kleinen Verbauorts werden diese Airbags als rohrförmige Gasgeneratoren verbaut. Eingesetzt werden einstufige Gasgeneratoren in Form von Festtreibstoff- sowie Hybridgasgeneratoren.

• Auslösung erfolgt bei einer Geschwindigkeit ab 15- 20 km/h bzw. einer Auslöseschwelle von 2 - 3 G Beschleunigung
• Aufprallwinkel muss im Bereich +/- 30° zur Fahrzeug-Querachse liegen
  

 

Kopfairbags

Werden im Bereich oberhalb des Seitenfensters (im Bereich zwischen B- und C-Säule bzw. C- und D-Säule), unter bzw. über den Sonnenblenden oder teilweise auch im Dachbereich im hinteren Teil des Fahrzeugs verbaut.

Kopfairbags sind rohrförmige Gasgeneratoren, welche als einstufige Hybridgasgeneratoren aufgebaut sind.

Festtreibstoffgeneratoren

• Feststofftreibsatz (gepresst in Tablettenform) mit Zündeinheit (ca. 6 bis 8g Schwarzpulver)

• Feststofftreibsatz erzeugt bei Zündung ein Gas, welches nahezu 100% aus Stickstoff besteht und somit ungefährlich für Insassen eines Fahrzeugs ist.
  

Hybridgasgeneratoren

• unter hohem Druck (200 bis 600 bar) wird Gas (Mischung aus Edelgasen: Helium/ Argon) komprimiert gespeichert

• kombiniert mit einem Feststofftreibsatz mit Zündeinheit

• durch zünden des Feststofftreibsatzes wird der Druckbehälter geöffnet und das komprimierte Gas freigesetzt

 

 

einstufige und zweistufige Festtreibstoffgasgeneratoren

In Fahrerairbagsystemen werden ein- oder teilweise alternativ zweistufige Festtreibstoffgeneratoren verbaut, um auf entsprechende Aufprallenergie zu reagieren. Durch zu hohe Drücke im Airbag bei niedrigen Geschwindigkeiten bzw. verhältnismäßig kleiner Aufprallenergie kann der Fahrer verletzt werden. Einstufige Gasgeneratoren müssen hier einen Kompromiss bilden bzw. die Sicherheit bei hohen Kollisionsenergie sicherstellen.

einstufige Festtreibstoff